Sternerestaurants als Bürde

Jan
10

Sternerestaurants als Bürde

Die Sterneküche ist bekannt und begehrt für ihren elitären Kreis, ihre sterneverwöhnten Küchenchefs und livrierten Oberkellner unterliegen auch 2019 dem Wandel der Zeit. Glanzvoll mit edlem Porzellan und poliertem Silber eingedeckte Tische und ein Weinmenü, das nur die besten Tropfen der Welt kredenzt. Das ist das gängige Bild der Sternerestaurants und Gourmettempel in dieser Republik, aber auch weltweit.

Doch der schöne Schein für den Gast wird häufig durch einen Blick hinter die Kulissen einer ausgezeichneten Sterneküche getrübt. Ein hoher Verschuldungsgrad durch enorme Vorgaben und Ausstattungskriterien in Sternerestaurants setzt selbst den begnadetsten Köchen täglich zu. In der Regel ist ein hoher sechsstelliger Betrag notwendig, bis sich ein Sternerestaurant etabliert hat.

Erfolg stellt sich hier nicht über Nacht ein, und je exklusiver und hochwertiger ein Konzept ist, desto länger wird der Erfolg auf sich warten lassen. Geld verdient in den Gründungsjahren kaum ein Sternekoch. Deshalb stehen hinter den meisten Sternerestaurants solvente Geldgeber oder, wie in Deutschland üblich, etablierte Traditionshotels. Hier profitieren die Akteure überwiegend durch die Vermietung von Suiten und Zimmern. Der hauseigene Gourmettempel wird als Aushängeschild und aktive Marketingstrategie eingesetzt. Paradebeispiel hierfür ist die Traube Tonbach mit Harald Wohlfahrt gewesen. Man schätzt sich in der Branche glücklich, wenn das Restaurant nach einigen Jahren seine eigenen Kosten erwirtschaftet.

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