Halal-konforme und koschere Restaurants

Nov.
19

Halal-konforme und koschere Restaurants

Immer wieder findet man die Begriffe Halal auf Speisekarten in Restaurants. Durch eine stetig steigende Anzahl an muslimischen Mitbürgern entscheiden sich gerade Restaurants in den Metropolen oder mit entsprechender Gästestruktur zu einem entsprechenden Angebot.

Halal Gerichte in Restaurants

Der Begriff „Halal“ stammt aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie „erlaubt“. Gläubige Muslime unterscheiden bei dem Verzehr von Lebensmitteln also, ob diese erlaubt und damit rein oder „haram“ (verboten) sind.

Um den Regeln des islamischen Glaubens folgen zu können, ist es für den Gast sehr wichtig zu wissen, ob die verwendeten Produkte halal-konform produziert wurden. Eine eindeutige Kennzeichnung ist jedoch nur dann möglich, wenn bereits bei den eingekauften Rohstoffen eine Halal-Kennzeichnung stattgefunden hat.

Die Frage umfasst aber nicht nur die Lebensmittel selbst, sondern auch Lebensmittelzusatzstoffe bis hin zu Reinigungsmitteln. Entscheidend ist auch die Tatsache, dass etwas Unreines nicht mit etwas Reinem in Verbindung gebracht werden darf. Somit ist es in einer durchschnittlichen deutschen Restaurantküche eher unwahrscheinlich, dass man sich dieser Zertifizierung unterwirft. Es ist meist schon aus logistischen Gründen kaum möglich, halal-konforme Speisen zuzubereiten, da schlichtweg separate Reinigungs-, Lager- und Zubereitungsräume fehlen. Auch werden beliebte deutsche Fleischerzeugnisse wie zum Beispiel Schweinefleisch als besonders unrein angesehen und dürfen auf keinen Fall in die Nähe oder gar in gleichen Pfannen und Töpfen zubereitet werden.

Ein entsprechendes Speiseangebot setzt sicherlich ein intensives Training aller Restaurantbereich voraus. Ob sich ein Angebot an halal-konformen Gerichten für ein Restaurant in Deutschland wirtschaftlich rechnet, ist eher unwahrscheinlich. Ausnahmen bilden natürlich Restaurants mit überwiegend muslimischer Gästestruktur.

Koschere Gerichte in Restaurants

Wie im Islam gibt es auch im Judentum bestimmte Vorschriften für die Ernährung. Ähnlich wie das Wort halal bedeutet das Wort „koscher“ so viel wie „geeignet“ oder „rein“. Ist ein Lebensmittel koscher, so kann es ein gläubiger Jude zu sich nehmen. Auch hier dürfen nur bestimmte Fleischsorten gegessen werden, wie zum Beispiel das Fleisch von Kühen, Schafen und Ziegen. Der Verzehr von Geflügelarten wie Enten oder Gänsen ist ebenfalls erlaubt.

Die wichtigste Speiseregel ist, dass Fleisch- und Milchprodukte voneinander getrennt gehalten werden. Sie dürfen nicht zusammen eingenommen, gelagert oder verarbeitet werden. Jüdische Restaurant oder Restaurants, die koschere Gerichte anbieten, müssen sogar über getrenntes Geschirr für Fleisch- und Milchprodukte verfügen. Es gibt auch sogenannte „parve“ Lebensmittel, wie Obst, Gemüse und Getreide. Sie gelten als neutral und dürfen mit den anderen beiden Lebensmittelarten eingenommen werden.

Fazit

Das Angebot und die Zubereitung halal-konformer oder koscherer Gerichte in deutschen Restaurants wird somit zweifelsfrei von der vorherrschenden Gästestruktur bestimmt. Sicherlich ist dieses Angebot auch nur Restaurants zu empfehlen, die sich den finanziellen und arbeitstechnischen Mehraufwand als auch eine entsprechende anerkannte Zertifizierung für ihr Restaurant leisten können. Ein Angebot solcher Speisen und Gerichte in Restaurants ohne fundierte Kenntnis und Zubereitungstechnik wird unweigerlich in einer Sackgasse enden.

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